Digitaler Motorweichendecoder

 

MWD-2

 

DCC

 

 

 

 

Artikelnr.: 040704-27

Betriebsanleitung

 

 

 

Allgemeines

 

 

Der Motorweichendecoder MWD-2 funktioniert auf Grundlage des NRMA DCC-Standardformates und  kann deshalb von allen Digitalzentralen sowie PC-Programmen geschaltet werden die das DCC-Standardformat ausgeben.

Es gibt Steuerelemente, z.B. die “Mäuse 1+2“ von Roco*, die arbeiten nicht mit dem DCC-Standardformat. Ein Betrieb mit den Mäusen “1“ und “2“ von Roco* ist deshalb nicht möglich, jedoch mit der Ausführung  “Multi“.

 

Der MWD-2 ist geeignet zur Ansteuerung aller gängigen motorischer Weichenantriebe,  z.B. Conrad/Hoffmann, Fulgurex, Pilz und Tillig.

 

Er erzeugt immer einen Stellimpuls von ca. 5 Sekunden Länge, ganz gleich wie lange die Stellzeiten in Ihrer Zentrale bzw. Ihres PCs eingestellt sind. Danach wird der Strom abgeschaltet. Auf diese Weise werden die Endabschaltungen der jeweiligen motorischen Antriebe entlastet.

 

 

 

Anschluß des Decoders

 

 

!! Schalten Sie zunächst die Spannung Ihrer Anlage ab!!

 

Den Anschluß des Decoders an Ihr Digitalsystem können Sie gleichermaßen von der Zentraleinheit oder vom Gleis vornehmen. Verbinden Sie dazu die linken Anschlüsse mit dem System. Der Anschluß “B“ wird mit dem rotem Kabel der Zentraleinheit  ( CS, Command Station, Int.Box, ) oder dem entsprechendem Schienenstrang verbunden, der Anschluß  “0“ mit dem braunem Kabel der Zentraleinheit oder der allgemeinen Bahnstrommasse bzw. dem anderem Schienenstrang. Gleiches gilt für die Kennung “K+J“, wobei “K“ dann “B“ entspricht. Fehlt die Kennung gänzlich, z.B. Roco* 10764/65, so ist es unerheblich welchen Draht sie wo anschließen, denn das Signal ist symmetrisch. Sie müssen allerdings !genau! darauf achten, dass nachfolgende Decoder immer in der gleichen Art angeschlossen werden! Achten Sie deshalb unbedingt auf die richtige Polung der Verbindungen, sonst raucht es! L Ob Sie jedoch die oberen oder unteren Anschlußklemmen hierfür benutzen ist unerheblich, da diese Anschlüsse parallel miteinander verbunden sind. Im Regelfall werden diese Anschlußbuchsen zur Weiterführung des Digitalsignals zum nächsten Decoder benutzt.

 

Die Buchse mit der Bezeichnung   “L“  schließen Sie an einen externen Transformator mit 14-18 V ~ an,  Ausgang “L“, Lichtstrom, Kabelfarbe meistens gelb. Das Massekabel des externen Transformators, meistens Farbe braun oder blau, je nach Trafotype, muß mit der allgemeinen Bahnstrommasse oder direkt am Decoder, Klemme “0/Br“  verbunden werden. Es muß ein Transformator sein der Wechselspannung ausgibt, mit einem Gleichspannungsnetzteil funktioniert der Decoder nicht!

 

Die Motorweichenantriebe  werden mit den beiden Kabeln jeweils mit den 2er Klemmleiste verbunden. Wie herum ist für die Funktion grundsätzlich unerheblich. Jedoch bewegen sich die motorischen Antriebe in Abhängigkeit des Anschlusses "rechts" oder "links" herum. Sollten sich die Antriebe für Ihre Belange "falsch" herum bewegen, so vertauschen Sie einfach die Anschlußkabel an den Klemmen.

 

Bei vielen Antrieben, z.B. von Conrad, Hoffmann und Pilz/Tillig müssen Sie aus den drei vorhandenen Anschlußkabeln "zwei" machen.  Diese nun erhaltenen “zwei Kabel“ verbinden Sie dann mit den zweipoligen Anschlussklemmen.   

 

 

 

 

 

 

In der Realität sähe das dann so aus.

 

 

 

Der Programmiervorgang

 

 

Der Decoder verfügt über eine Einzelprogrammierung.  Sie können jedem Ausgang eine beliebige Adresse zuweisen. Die Ausgänge sind nicht in Blöcken zu jeweils vier Adressen zusammengefasst. Auch können Sie  die “Schaltrichtung“ selber bestimmen. So ist es Ihnen überlassen, ob z.B. der linke Anschluß   einer jeweiligen Anschlussklemme auf den Befehl “rot“ oder “grün“ reagiert. Auf diese Weise können Sie sich das manuelle Umpolen der Kabel an den Anschlußklemmen ersparen.

 

Bereiten Sie Ihr Keyboard bzw. die Zentrale oder die Software mit den gewünschten Adressen vor. An der Zentrale selber brauchen Sie nicht den Programmiermodus zu aktivieren und die Hinweise zum Programmieren mit CV-Einstellungen usw. zu beachten. Das ist für diesen Programmiervorgang hier völlig ohne Belang.  Sie müssen lediglich den einzelnen Tasten die als Keyboard fungieren die von Ihnen gewünschten Adressen zuweisen.

 

Schalten Sie die Spannung  wieder ein. Betätigen Sie den Programmiertaster “Prog“,  der Decoder befindet sich im Programmierzustand. Der Antrieb am Ausgang 1 beginnt sich rhythmisch hin und her zu bewegen. Geben Sie nun einen Weichenstellbefehl mit der gewünschten Adresse ab um dem Decoder am Ausgang 1 die Adresse zuzuweisen, z.B. vorbereitetes Tastenpaar mit der  Adresse 7, rote Taste. Nach erfolgtem, gegebenem Tastendruck vom Keyboard (Stellbefehl am PC) ist diese Adresse nun am Ausgang   1 gespeichert.

Die “Farbe“ der Taste die beim Programmieren gedrückt wird bestimmt die Schaltrichtung. Bei  Druck auf “rot“ läuft der Motorantrieb, je nach Anschluß der Kabel rechts oder links herum. Bei Druck auf “grün“  läuft er dann genau anders herum.

Nun beginnt der zweite Antrieb sich zu bewegen. Das ist gleichzeitig der Hinweis, dass der Decoder die erste Adresse “verstanden“ hat.   Gehen Sie beim zweitem Ausgang genau so wie oben beschrieben vor, einfach einen Weichenstellbefehl absetzen, ebenso für die Ausgänge “3“ und “4“.

Die vergebenen Adressen müssen notwendigerweise !nicht! fortlaufend sein. So ist z.B. bei einem Decoder die Adressvergabe “21“, “2008“, “69“ und “1“ denkbar. 

Nach Programmierung der Ausgänge sind die Adressen dauerhaft gespeichert. Sollte es der Fall sein, dass ein Antrieb “falsch“ herum reagiert, also beim Druck auf die grüne Taste die Weiche rund gestellt wird, so haben Sie die Möglichkeit, wie beschrieben, den Decoder anders herum zu programmieren. J

 

Dazu muß nicht der gesamte Programmiervorgang wiederholt werden, sondern nur der für den entsprechenden Ausgang. Möchten Sie beispielsweise den Ausgang “3“ neu programmieren, so gehen Sie wie folgt vor:

 

Drücken Sie den Programmiertaster. Der Antrieb des Ausgangs “1“ beginnt sich zu bewegen. Drücken Sie wiederum den Programmiertaster. Dadurch wird der Programmiervorgang für den Ausgang “1“ “übersprungen“ und nichts verändert. Der Antrieb des Ausgangs “2“ bewegt sich nun. Drücken Sie noch mal zum “Überspringen“ den Programmiertaster. Nun gelangen Sie zum Ausgang “3“. Wenn Sie nun an Ihrem Steuergerät (PC) die Taste “grün“ anstatt vorher “rot“ (oder anders herum) der entsprechenden Digitaladresse drücken, reagiert der Antrieb !nur! an diesem Ausgang anders herum. 

 

Sie müssen den Programmiervorgang beenden, indem Sie noch mal den Programmiertaster drücken.  Im hier angegebenem Beispiel würde sich jetzt der Antrieb des vierten  Ausganges bewegen. Durch nochmaliges Drücken des Programmiertasters gelangen Sie wieder in den normalen Modus zurück.

Natürlich können Sie auch an dem relevantem Ausgang die Anschlußkabel vertauschen. Es kommt immer darauf an was im Einzelfall einfacher ist.

Der Programmiervorgang kann beliebig oft wiederholt werden, so dass Sie jederzeit die Möglichkeit haben den einzelnen Ausgängen neue Adressen zuzuweisen. 

 

Es empfiehlt sich den Decoder vor dem Einbau vor Ort direkt an der Zentrale zu programmieren. So hat man die Möglichkeit recht komfortabel die gewünschten Funktionen zunächst zu prüfen.

 

 

Die Antriebe

 

 

In Abhängigkeit der verwendeten Antriebe sind die Verfahrenszeiten höchst unterschiedlich. Ab einer Schaltzeit von ca. 150 m sec. stellen die Antriebe von Conrad sicher um. Bei Hoffmann beträgt die Verfahrenszeit, je nach mechanischer Einstellung am Antrieb, ca. 200 m sec.-1 sec. Bei Fulgurex sind es ca. 4 sec. Es gibt  Zentralen und auch Computerprogramme, bei denen können die Mindestschaltzeiten für angeschlossene Weichen eingestellt werden. Sollten Sie eine solche Zentrale bzw. Programm verwenden, so können Sie die min. Schaltzeit auf der Werkseinstellung belassen.   Unabhängig von der Einstellung für die Stellzeiten liefert der Decoder immer einen Steuerimpuls der ca. 5 sec. lang ist. Das reicht für alle Antriebe aus um sicher umzulegen. Danach wird der Strom abgeschaltet. Folglich sind die Antriebe im Ruhezustand stromlos.  Auf diese Weise werden die in den Antrieben vorhandenen Endabschalter entlastet.

 

Einige Motorantriebe haben lediglich zwei Kabel zum Anschluß an die jeweilige Zweierklemme des Decoders, z.B Bemo/Herkat, Feather, Fulgurex/Lemaco, LUX,  NMW oder Tortoise.

 

Es gibt aber auch eine Reihe von motorischen Antrieben an denen drei Kabel bzw. drei Anschlussklemmen vorhanden sind. Hier müssen Sie zunächst aus drei Kabeln bzw. Klemmen “zwei“ machen. Nachfolgen finden Sie eine beispielhafte Aufstellung von gängigen Antrieben mit der Beschreibung, welche Kabel sie verbinden müssen.

 

Böhler WA-2 - verbinden Sie die Klemmen 7+8 miteinander. 

(Den Antrieb Böhler WA-1 können Sie mit diesem Decoder nicht schalten!)

Conrad - verbinden Sie die beiden Kabel mit den Dioden zu einem Kabel. 

Hoffmann – verbinden Sie die Klemmen R+L miteinander. 

Hübner- verbinden Sie die Klemmen 1+9 miteinander. 

Pilz/Tillig – verbinden Sie das gelbe mit dem rosanem Kabel zu einem Kabel. 

 

Es besteht durchaus die Möglichkeit an den Decoder Antriebe verschiedener Hersteller gleichzeitig anzuschließen. Es müssen deshalb nicht einheitlich Motorantriebe eines Herstellers verwendet werden.

 

Beachten Sie jedoch unbedingt die Herstellerangaben bezüglich der Betriebsspannungen. Diese sind nämlich  höchst unterschiedlich und reichen von 5-18 V.

 

Sollten Sie Antriebe verwenden die z.B. alle einheitlich eine wesentlich geringere Betriebsspannung als 12-18 V haben, so können Sie die Speisespannung des Decoders entsprechend reduzieren. Verwenden Sie anstatt eines Transformators von 16V~ einen mit einer entsprechend geringeren Spannung. Alternativ können Sie auch einen   Fahrtrafo für den analogen Fahrbetrieb benutzen, dessen Ausgangsspannung stufenlos einstellbar ist. Stellen Sie hier dann einfach  die gewünschte Spannung ein.

 

 

 

 

Reduzierung der Betriebsspannung durch Verwendung eines einstellbaren Transformators

 

 

Weiterhin können Sie die Betriebsspannung entsprechend  verringern,  indem Sie eine Diodenkaskade in Reihe zu der Anschlussleitung schalten. Das sind jeweils zwei antiparallel geschaltete Dioden. In Abhängigkeit der Anzahl der Dioden reduziert sich die tatsächlich Spannung dann pro Paar jeweils um ca. 0,7 V. Diese Maßnahme ist nur einmal für alle an den Transformator angeschlossenen Decoder erforderlich. Zur Spannungsreduzierung ist das Vorschalten eines Widerstandes anstatt einer Diodenkaskade nicht empfehlenswert. Der Decoder arbeitet zuverlässig in einem Spannungsbereich von

10-20 V~.

 

 

 

 

Reduzierung der Betriebsspannung durch Verwendung einer Diodenkaskade

 

 

 

Sollte es, aufgrund von Antrieben verschiedener Hersteller, erforderlich sein an den einzelnen Ausgängen des Decoders verschiedene Spannung zu haben, dann können Sie entweder an jedem einzelnem Ausgang mit den beschriebenen Diodenkaskaden die Spannung entsprechend reduzieren. Alternativ können Sie auch mit je zwei Zenerdioden, 1,3W,  die Spannung um den Wert der Zenerdiode entsprechend reduzieren. Dazu müssen Sie  eine Zenerdiode antiparallel, in Reihe mit jeweils einem Anschlussdraht schalten.

 

 

 

Reduzierung der Betriebsspannung für einzelne Antriebe durch Verwendung von zwei Zenerdioden in Reihe zu den Anschlussleitungen

 

 

 

Sofern beim Betrieb der Motorantriebe  Störungen entstehen sollten, so löten Sie in die Freistellen auf dem Decoder neben den Anschlußklemmen Kondensatoren von 100 nF zur zusätzlichen Entstörung ein.

 

Der Decoder ist NICHT massekompatibel. Das heißt, Sie können NICHT wie bei unserem Modell MWD-1 neben der digitalen Ansteuerung  zusätzlich eine parallele, gleichzeitige, analoge Steuerung z.B. mit einem Stellpult oder einem Gleisbesetztmelder o.ä. realisieren. Die angeschlossenen Antriebe können deshalb ausschließlich mit dem Decoder angesteuert werden!!

 

 

 

 Technische Daten

 

Baustein

Datenformat:                                         NRMA DCC-Standard

Adressvorrat:                                      2048 Einzeladressen

Max. Ausgangsstrom, Impulsbetrieb:                1,5 A

Max. externe Betriebsspannung:                          20 V~

Funktion          : Baugruppe, 4 zeitgesteuerte Spannungsausgaben,  positiv/negativ umpolend.                 

Maße:                                                 ca. 49x93 mm

 

 

 

 

Die hier genannten Namen können eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Firmen sein. Aufgrund der lediglichen Nennung ist nicht der Schluss zu ziehen, daß Waren- und Markenzeichen nicht durch Rechte Dritter geschützt sind!